Schüler erstellen einen Film
Musik der 1920er und 1930er Jahre - ein Projekt der Klasse 9a "Mein kleiner grüner Kaktus", "Wochenend und Sonnenschein", "Veronika der Lenz ist da", oder "Ein Freund ein guter Freund" - wer kennt sie nicht die Lieder der Comedian Harmonists, die quasi als erste Boygroup Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre in Deutschland aber auch international grandiose Erfolge feierten.Die Geschichte dieses A-Capella-Gesangsensembles war in diesem Schuljahr Gegenstand im Musikunterricht der Klasse 9a im Rahmen des Themas Musik der 1920er und 1930er Jahre.
Zunächst beschäftigte sich die Klasse unter der Leitung von Dr. Martin Schönbeck mit der Musik der 20er Jahre im allgemeinen und danach mit der besonderen Geschichte der Comedian Harmonists in Deutschland der späten Weimarer Republik bis hin zur Trennung der Gruppe aufgrund der Repressalien der Nationalsozialisten gegenüber den jüdischen Mitgliedern. Dann wurde im Unterricht auch verschiedene der Comedian Harmonists gesungen und der 1997 gedrehte österreichisch-deutsche Spielfilm von Joseph Vilsmeier über die Geschichte des Ensembles betrachtet und besprochen.
Höhepunkt jedoch war die gestalterische Umsetzung des Liedes Puppenhochzeit (unten der vollständige Text), die die Klasse vollständig in eigener Regie entwarf, umsetzte und filmte.
Ein gelungenes Projekt, das großen Respekt verdient.
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Text: Puppenhochzeit
Leise schlägt die Uhr die zwölfte Stund. Die Puppenwelt erwacht.
Heute hat ein liebes Puppenpaar grade Hochzeitsnacht.
Der Musketier aus Ebenholz bewundert sich mit stillem Stolz
und sagt ganz laut zu seiner Braut: "Liebst du mich auch wirklich?"
Leise schlägt die Uhr die zwölfte Stund. Der Priester ist bereit.
Und es kniet die Braut vorm Traualtar im weißen Kleid.
Steif und stramm, der Bräutigam Abschied nimmt von seiner Freiheit.
Leise schlägt die Uhr die zwölfte Stund. Sogar die Großmama ist da.
Und zu der Hochzeit kommt der Onkel Ludwig, kommt die Tante Frieda,
kommt der Vetter Fritz aus Cottbus, Cottbus.
Und bei der Hochzeit frißt der Onkel Ludwig, frißt die Tante Frieda,
frißt der Vetter Fritz aus Cottbus, Cottbus.
Und der Puppenvater spricht: "Lebet schlicht und bleibt euch treu!"
Und der Puppenmutter bricht fast das Herz aus Holz entzwei.
Und währenddessen frißt der Onkel Ludwig, frißt die Tante Frieda,
frißt der Vetter Fritz aus Cottbus, Cottbus, Cottbus.
Leise schlägt die Uhr und mahnt das Paar: "Macht euch bereit zum Glück."
Und das ist dem Paar natürlich klar, es zieht sich leis zurück.
Die Tante nickt, der Onkel nickt, wobei er sie mit Liebe zwickt.
Da flüstert sie: "Heut gehn wir früh, denn ich bin sehr müde."
Leise schlägt die Uhr, man tanzt und lacht und wird sogar vertraut.
Manches Mädchen denkt: "Ach, wär ich jetzt die junge Braut!"
Fräulein Ruth kriegt plötzlich Mut und sie küsst den Herrn Assessor.
Plötzlich schlägt es Eins, und wie im Traum ist alles wieder still im Raum.
